Weihnachten auf der AIDA

Weihnachten verbringen wir dieses Jahr auf der AIDA. Unsere AIDA-Reise nach Norwegen im Sommer hat uns so gut gefallen, dass es uns diesmal auf das gleiche Schiff, aber an einen anderen Ort zieht: auf die kanarischen Inseln.

Anreise zum Flughafen

Die Anreise zum Flughafen war wie immer unkompliziert, wir sind mit unserem Auto an den Flughafen gefahren, dort wurde es von TravelCar in Empfang genommen. Das klappt immer sehr gut, diesmal mussten wir leider 20 Minuten auf den Fahrer warten, aber wir waren auch schon sehr früh am Flughafen.

Flug mit Tuifly

Der Flug wurde seitens der AIDA mit Tuifly gebucht. In der Abflughalle angekommen, hat uns der Schlag getroffen, denn die Schlange nach Gran Canaria war unendlich lang und wir waren über 2.5 Stunden vor Abflug in der Abflughalle. Es gab auch einen Grund für die lange Schlange, es war nur ein Schalter geöffnet. Wir standen sicherlich 1.5 Stunden an, bis wir endlich einchecken konnten. Dafür war die Sicherheitskontrolle leer und wir konnten schnell ans Gate.

Mit knapp einer Stunde Verspätung sind wir dann abgeflogen. Unser Flieger, ein A737-800 war sehr bescheiden. Die Sitze wahnsinnig eng. Ich bin nicht groß (166 cm) und für mich war das schon eng. Der Mann neben mir musste zwangsläufig meinen Sitz irgendwie mitbenutzen, um Sitzen zu können.
Von der Innenausstattung ein sehr altes Flugzeug, die Sitze abgenutzt, teilweise dreckig, kein Bildschirm, keine Ladebuchse fürs Handy etc. Was uns aber wirklich nachhaltig abschreckt: es gab auf dem gesamten Flug (5 Stunden) nicht mal eine Flasche Wasser, die man nicht teuer hätte selbst kaufen müssen. Der Service an Board bestand daraus, Getränke und Essen zu verkaufen, ansonsten gab es nichts. Wir haben dann zweimal Nudeln mit Bolognese-Sauce für die Kinder gekauft (pro Portion 7,50 Euro). Der Flug ging rum, aber angenehm ist anders 🙂

Einschiffung

Nach der Landung haben wir unser Gepäck geholt und sind mit einem AIDA-Bus zum Hafen gebracht worden. Bis dahin lief soweit alles reibungslos. Schon bei der Anfahrt aufs Hafenterminal haben wir erneut eine lange Schlange zur Einschiffung gesehen. Die Koffer durften wir am Bus lassen (bis auf das Handgepäck), die sollten uns direkt zur Kabine gebracht werden. Aber leider hieß es wieder: anstehen. Das fanden vor allem die Kinder nicht toll. Es gab zwar einen kleinen Begrüßungsdrink für die anstehenden Gäste, aber das half nur kurz über die lange Zeit hinweg. Die erste Schlage führte uns zu einem Schalter, an dem die Gesundheitsausweise inkl. Covid-Test überprüft wurden, die zweite dann zum Check-in und Aushändigung der Kabinenkarten. Das hat insgesamt noch mal etwa eine Stunde gedauert. Dann ging es endlich aufs Schiff. Zuerst einmal ganz nach oben ins Fuego Restaurant, wir hatten Bärenhunger.

Nebenbericht: Aufzüge
Hier sei mal ganz nebenbei angemerkt, dass die Aufzüge auf der AIDA eine Qual sind, manchmal dauert es eine lange Zeit bis endlich mal einer hält und wenn man Pech hat, schafft man es nicht in den Aufzug, weil die Leute dort schon direkt wieder auf „Tür schließen“ gedrückt haben. Viele Aufzüge sind sehr voll, speziell wenn es losgeht zu Landgängen.

Vom Fuego hat man einen tollen Blick auf den Hafen und kann erst mal richtig ankommen. Vor allem die Kinder haben hier das Essen geliebt: Burger, Pommes, Spaghetti, Eis!

Sicherheitseinweisung

Jeder an Bord muss eine Sicherheitseinweisung machen. Die Theorie kann man entweder am Fernseher im Zimmer absolvieren oder über die AIDA App online. Danach muss man mit angelegter Rettungsweste und Kabinenkarte zu seinem zugewiesenen Sammelpunkt und dort die Kabinenkarte einlesen. Nach der Sicherheitsübung sind wir zurück aufs Zimmer. Leider waren unsere Koffer noch nicht komplett da, die Kinder wollten aber schon ins Schwimmbad. Zum Glück habe ich die Schwimmsachen ins Handgepäck gepackt. Daher eine Empfehlung von uns: wir haben im Handgepäck immer das, was man für den ersten Tag braucht, speziell für die Kinder.

Alle, die die Sicherheitseinweisung bis zum Ablegen des Schiffes nicht erledigt haben, müssen an einer Schulung auf dem Deck teilnehmen. Am Abend ertönt dann für alle noch mal der Probe-Alarm (7 kurze und ein langer Ton).

Nebenbericht: Alarm
Der Alarmtest am Abend lag aus unserer Sicht zu einer echt ungünstigen Zeit: das war etwa gegen 21 Uhr, unsere Kinder haben schon im Zimmer geschlafen und wir waren mit Babyphone auf dem Schiff unterwegs. Wir sind so schnell wir konnten ins Zimmer geeilt, da wir dachten, dass die Kinder von der Lautstärke wach werden und dann womöglich Angst haben, da sie ja nicht mitbekommen haben, dass es sich nur um einen Probealarm handelte. Also, schnell ins Zimmer: aber die Kinder haben tief und fest geschlafen, sie waren so erschöpft von der Anreise. Nichtsdestotrotz halten wir einen Probealarm abends um 21 Uhr für eher ungünstig.


Nebenbericht: Babyphone
Wir haben im Vorfeld ein Babyphone dazugebucht, das hat etwa 30 Euro für die ganze Zeit gekostet und hat uns viele Freiheiten beschert. Wenn die Kinder im Bett waren, konnten wir den Abend noch gemütlich auf dem Schiff ausklingen lassen. Wir haben das Babyphone immer mal wieder getestet und es hat einwandfrei funktioniert – das würden wir jedem mit Kindern empfehlen.

1. Tag: auf See

Am ersten Tag hatten wir einen Seetag und wurden schon morgens mit purem Sonnenschein geweckt. Das Sonnendeck war recht schnell voll, aber wir haben einen schönen Platz bekommen. Die Kinder haben ihre Spielsachen von Weihnachten mitgenommen und auf Deck gespielt, es war herrlich entspannend. So ein erster Tag auf See bietet sich an, das Schiff kennenzulernen. Es ist am Anfang doch sehr verwirrend, wo man was finden kann. So kann man den ersten Tag gut nutzen, um sich mit allem vertraut zu machen. Eine Passagierin hatte uns einen ganz lustigen Tipp gegeben: sie meinte, alles, was dick macht (Restaurants etc.), befinden sich im hinteren Teil des Schiffs. Alles, was schön (Wellness, Fitness) und Spaß (Schwimmbad, Kinderbetreuung) macht, befindet sich im vorderen Teil des Schiffs. Das war als Eselsbrücke für uns manchmal doch extrem hilfreich.

Nebenbericht: Weihnachten
Alle, die Heilig Abend und die Weihnachtsfeiertage an Bord mit Kindern feiern wollten, sind sicher nicht zu kurz gekommen. Es gab viele weihnachtliche Veranstaltungen, Shows, Weihnachtslieder, das Schiff war weihnachtlich geschmückt mit Tannenbäumen, großen leuchtenden Geschenken, Schlitten, Lichterketten etc. Am 1. Weihnachtsfeiertag konnte man ein Geschenk für die Kinder abgeben, dass dann im Theater vom Weihnachtsmann im Rahmen einer Weihnachtsshow den Kindern übergeben wurde.

Am Tag auf See hat auch der Kapitän Rede und Antwort gestanden. Das fanden wir interessant, einmal tiefere Einblicke in unser Schiff zu bekommen. Inspiriert von unserer AIDA-Reise nach Norwegen im Sommer hatten unsere Kinder aus Lego die AIDA nachgebaut und Fotos davon gemacht. Das haben sie dem Kapitän stolz überreicht und wir können nur sagen, auf der AIDA wird Kinderfreundlichkeit groß geschrieben: der Kapitän setzte sich zu unseren Kindern, schaute sich alles an und sie bekamen dann eines der Kuscheltier-Maskottchen der AIDA geschenkt – die Alwine. Diese war dann auch der beste Freund für die gesamte Reise und war überall dabei, überall auf dem Schiff, überall beim Essen, überall an Land und bekam in der Nacht einen Ehrenplatz im Bett.

2. und 3. Tag: Madeira

Als wir am 2. Tag aufgewacht sind, hatten wir schon in Funchal angelegt. Madeira beeindruckt durch seine hügelige Landschaft. Der Kapitän begrüßte alle Gäste über die Sprechanlage und erklärte, dass Busse bereitstünden, die einen für 5 Euro pro Erwachsenen in die Stadt fahren, Kinder haben nichts gekostet.

Nebenbericht: Informationen während der Kreuzfahrt
Jeden Abend steckt an der Zimmertür das Bordprogramm für den nächsten Tag sowie das Kinderprogramm. Hier sind alle wichtigen Informationen enthalten, auch, wann was geöffnet hat etc. Zusätzlich gibt es immer am Abend beim Ablegen vom Hafen und am Morgen beim Anlegen an den nächsten Hafen ein paar Informationen vom Kapitän.

Wir sind dann mit dem Bus in die Stadt gefahren, das waren 10 Minuten Fahrt. Dort konnte man mit der Seilbahn den Berg hochfahren. Das hatten wir kurzzeitig überlegt, aber die Schlange für die Tickets als auch dann zur Bahn waren beide so lang, dass wir uns anders entschieden haben. Man hätte vorher ein Ticket online buchen können, dann hätte man sich zumindest die Schlange zum Ticketschalter gespart. Auf der anderen Seite wäre die Fahrt nach oben und potentiell wieder nach unten auch nicht ganz günstig gewesen. Also sind wir einfach ein bisschen durch die Stadt und am Hafen entlang spaziert. Ein paar wenige Geschäfte hatten auf, so haben wir einen typischen Wein aus Madeira ergattert. Viele Geschäfte hatten aber aufgrund der Weihnachtsfeiertage geschlossen. Gemütlich sind wir dann zum Schiff zurückgelaufen und haben den Rest des Tages dort verbracht.

Nebenbericht: Schwimmbad und Four Elements
Im 17. Stock befindet sich der Poolbereich. Es gibt neben den Pools auf Deck auch Pools unter Dach, teilweise mit Gegenstromanlage, Sprudel und natürlich auch Whirlpools. Erstaunlicherweise war das Wasser in den Pools unter Deck wirklich schön warm und wenn wir das schreiben, heißt das etwas – unsere ganze Familie zählt eher zur Gattung der Frostbeulen, vor allem, was Wassertemperatur anbelangt.


Nebenbericht: Rutschen
Ein Highlight für unsere Kinder waren natürlich die drei Rutschen. Jeden Nachmittag sind sie gerutscht wie die Weltmeister. Wir haben es uns im Four Elements gemütlich gemacht, einen Cocktail getrunken und wenn die Kinder eine Pause brauchten, konnte man sich dort an der Rezeption Gesellschaftsspiele ausleihen. Es ist nie langweilig geworden. Hier befand sich auch ein Hochseilgarten, den man ab acht Jahren nutzen durfte.

Auf Madeira haben wir noch einen kleinen, sehr ursprünglichen Marktbereich gefunden. Er war eine schöne Krippe aufgebaut. Es wurde Brot gebacken und war sehr ursprünglich. Es war einfach schön, durchzuschlendern.

4. Tag: Teneriffa

Heute haben wir in Teneriffa angelegt und sind wieder auf eigene Faust los. Der erste Weg führte uns direkt an einem riesengroßen Spielplatz am Hafen. Das fanden die Kinder natürlich grandios und konnten sich erst mal ein bisschen austoben. Dann ging es weiter in die Stadt zu einem Markt. Hier fanden sich Mengen an Obst und Gemüse und wir haben für unseren Jüngsten ein paar Maracujas gekauft, die so groß wie Äpfel waren und extrem gut geschmeckt haben. Im Untergeschoss des Marktes befindet sich ein Fischmarkt, auf dem frischer Fisch angeboten und auch direkt zubereitet wird. An jeder Fischtheke gab es eine kleine Sitzgelegenheit, so dass man dort seinen Fisch essen konnte. Das haben wir natürlich auch getestet und uns Scampis bestellt. Die wurden uns mit zwei Gläsern Wein, ein bisschen Brot und Maiskolben serviert. Neben all den Fischen und vielen Einheimischen zu sitzen und sein frisch zubereiteten Fisch zu essen, haben wir sehr genossen. Auf dem Markt konnte man auch verschiedene Tee- und Kaffeesorten kaufen, Saucen, Wein und Handarbeiten. Da der Markt jedoch schon am frühen Nachmittag schließt (zwischen 14:00 und 16:00 Uhr) lohnt es sich hier früh hinzukommen.

5. Tag: Fuerteventura

Am nächsten Tag haben wir auf Fuerteventura Halt gemacht. Fuerteventura war die einzige Insel, wo wir einen organisierten Ausflug gebucht haben, nämlich zu einer Aloe Vera Farm. Wir wurden mit einem Bus abgeholt und sind zur Aloe Vera Farm gefahren. Die war etwa 30-40 Minuten entfernt, die Fahrt war recht hügelig. Dort angekommen wurde uns alles zu diesen Pflanzen erklärt, wir durften die Pflanzen anfassen, ein Blatt wurde abgeschnitten und wir durften die frische Aloe Vera testen und alles fragen, was wir schon immer einmal wissen wollten. Dann wurde uns die Fabrik gezeigt: sie ist klein, aber sehr interessant. Am Ende haben wir unsere eigene Aloe Vera Creme hergestellt: aus Aloe Vera und verschiedenen Früchten. Jeder durfte dann sein eigenes Töpfchen mit Creme mit nach Hause nehmen. Das hat vor allem den Kindern extrem viel Spaß gemacht. Der ganze Ausflug war sehr kurzweilig. Zum Schluss konnte man noch die lokalen Aloe Vera Produkte kaufen. Wir haben unseren Ausflug um 10:00 Uhr gestartet und waren um 13:30 Uhr wieder zurück am Schiff. Dann hatten wir noch den ganzen Nachmittag Zeit und sind mit den Kindern an den Strand gegangen. Neben der Anlegestelle der Aida befindet sich ein Strandabschnitt, den man super gut zu Fuß erreichen kann.

6. Tag: Lanzarote

Der nächste Tag führte uns nach Lanzarote. Hier sind wir erst mal die Marina entlang gelaufen, die extrem schön war, hier lagen tolle Schiffe und die Kinder haben viele Fische gesehen. An der Marina entlang sind ein paar kleine Geschäfte und viele lokale Stände, an denen man Tücher, Aloe Vera Holzprodukte etc. kaufen kann. Von dort ging es weiter in die Altstadt ein Eis essen. Auch hier sind wieder viele Geschäfte und kleine Bars, Kneipen, Restaurants. Insgesamt total gemütlich und sehr lohnenswert für einen kleinen Ausflug an Land.

7. Tag: Ausschiffung

Und so endete unsere Reise schon wieder in Gran Canaria. Die Ausschiffung verlief ein bisschen ähnlich wie die Einschiffung. In der Nacht am Vorabend kann man die Koffer vor die Tür stellen, so dass diese bereits in das Hafen Terminal gebracht werden, d.h. man verlässt das Schiff nur mit Handgepäck. Da wir per Flug angereist waren, mussten wir die Zimmer zwar bis um 10:00 Uhr verlassen, durften aber das Schiff noch so lange nutzen bis zu unserem Transfer. Im Hafenterminal musste man wieder an einer recht lange Schlange anstehen, bis man seinen Bus erreicht. Es ist zwar alles ganz gut organisiert, aber trotzdem hat man einige Wartezeiten. Der Rückflug gestaltete sich für uns nicht allzu schön: Unserem Größeren ging es extrem schlecht, er hat mehrfach im Flugzeug erbrochen und Durchfall entwickelt. Leider war die Crew hier nur bedingt hilfsbereit und schien recht überfordert. Wir waren froh, dann wieder zu Hause zu sein.

Fazit (Lob und Kritik)

Herausragend und positiv:

  • Unglaubliche Vielseitigkeit an Board
  • Wasserpark, rutschen, Kinderbereich und angenehm warme Wassertemperatur
  • Freundlichkeit aller Mitarbeiter
  • Gute Qualität des Essens
  • Vielzahl an Kinderclubs und Möglichkeiten, Spiele auszuleihen
  • Babyfone-Möglichkeit und -abdeckung

Verbesserungspotential:

  • Übungsalarm nicht nach 19:30 (einige Kinder schlafen dann schon)
  • All-inclusive sollte auch das Eis, Espresso und alle Cocktails enthalten, es ist nicht immer leicht, zu durchblicken, was nun im All-inclusive enthalten ist
  • „Jogginghosen-Etikette“ (trotz Weihnachten war die Kleidungsetikette extrem leger, es wäre schön, hier zumindest zum Abend und den Mahlzeiten die Etikette anzuheben
  • Spielcasino ist eine elektronische Variante, hier wäre eine „echte“ Variante deutlich schöner,
  • Board-AIDA-App: diese ist leider sehr komplex, für Internet-verbindung muss man sich ständig neu einloggen etc., sie ist wenig intuitiv

Ein Kommentar

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