Projekt ISS

Spätestens mit dem Maya-Tempel haben wir uns den Ruf als "Lego-Nerds" erarbeitet, also haben wir uns entschlossen es nicht zu leugnen und einfach weiter machen. Nun sollte es die ISS werden – und zwar in soo groß, dass man drin spielen kann. Ich forderte Realismus – die Kinder Funktionalität. Irgendwo in der Mitte sind wir auch hier wohl rausgekommen. Allerdings hattes es dieses Projekt deutlich mehr in sich. Wer versucht, große Strukturen mit Lego zu bauen, der lernt dabei zwangsläufig auch das komische ding namens "Schwerkraft" kennen. Meist kommt das auch noch einher mit der ernüchternden Feststellung, dass Plastik zudem Grenzen beim im Punkto Stabilität hat – aber dazu später mehr! Hier sind unsere diesmaligen Entwürfe:

Die Module

Wie man sieht haben wir uns ein wenig schlau gemacht. Es gab eine kleine Lehrstunde für die Kinder, wo das europäische, wo das japanische und wo die amerikanischen und russischen Module zu finden sind und wie sie heißen. Ohnehin haben wir uns geeinigt, zuerst mit den Modulen zu beginnen und Solarkollektoren sowie die Haupt-Traverse am Ende zu bauen. Bei den Röhren brauchte es einige Prototypen, bis wir es hinbekommen haben, dass genügend Pins nach unten und auf die Seiten ausgerichtet waren, dass wir die Rundsteine wirklich zu einer perfekten röhre zusammensetzen konnten und dazu noch Platz für Innenleben blieb.

schwere Gefährten

Besondres beim knoten des "Harmony"-Moduls, mussten wir eine Lösung finden, wie man Module abdockbar befestigt, sie sich aber dennoch an der Verbindung einigermaßen selbst tragen können. Außerdem muss die Konstruktion zusätzliches Gewicht von 2 "Soyuz"-Kapseln, einer SpaceX CrewDragon und einem Spaceshuttle aushalten (ja, wir wissen das die beiden letzteren sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Epochen niemals im All begegnet sind).

Aufkleber

Wie man auf den Fotos sieht, haben wir auch das erste Mal eigene Aufkleber gedruckt, damit wir nicht auf die NASA und SpaceX-Logos verzichten müssen. Wer weiß, evtl. bekommen wir das in Zukunft auch noch etwas professioneller hin…

"Cupola" und Schleuse

Hier mussten wir etwas breiter werden, damit die Kinder drin spielen können. Außerdem mussten wir etwas improvisieren. Eigentlich war das Ziel, die Cupola-Fenster irgendwie mit Technik-Stangen als 6-eck zu bauen, doch alle Prototypen waren am Ende etwas zu wuchtig. Unser Ziel haben wir mit einer entsprechend beklebten Uboot-Frontscheibe. Bei der Schleuse ("Quest" genannt) war ich ziemlich stolz, denn die hat unser jüngster mit einen 6 Jahren komplett alleine hinbekommen:

Solar-Kollektoren

"Uiuiui" – sind die groß geworden! Das dachten in dem Moment alle, doch Lieder waren sie auch so geplant gewesen. Fast 1,5 Basisplatten lang und mit einem gigantischen Teile-Konsum. Man baut einfach mal 6 8er-Platten aneinander und stellt dann fest, dass man 2 solcher Reihen pro Panel und insgesamt 8 Paneele hat – das macht dann 96 Stück! Willkommen in der Realität :-). Na immerhin hatten die Kinder spaß dabei, die 288 schwarzen Plättchen darauf anzuordnen. Außerdem müssen wir zugeben: Ja – wir haben geschummelt. Die Station enthält 4 nicht-lego-teile in Form von extra angefertigten Aluminium-Stangen. Bei so großen Kollektoren würde jede Plastikstange brechen!

alles in Bewegung

Warum wir nur eine einzige Achse wollten, und die Paneele nicht einfach an mehreren Punkten fixiert haben? Na ganz klar: die Dinger sollten sich natürlich automatisch ausrichten können! Da hat der Papa natürlich einiges allein durch heimliches herumfluchen (nach der Bettgehzeit der Kinder) ausprobieren müssen… aber hey – für die Kids ists echt das größte, wenn sich auch knopfruck ein halber Quadratmeter Lego in Bewegung setzt:

"Lift off" – das Finale

OK, wir sind verrückt! Ich habe am Ende unserem Lego-Keller ein paar Dübel mit Ösen spendiert, weil’s "leider geil" ist, diese riesige Konstruktion so schweben zu sehen :-). Von Anfang an haben wir eine verborgene Trägerkonstruktion eingearbeitet, um uns diese Möglichkeit offen zu halten. Und was soll ich sagen – es war ein Highlight!!!

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